Gewerbe-News

Spannender Bericht über den Berufsparcours 2020

«Man lernt nie aus»

Berufe im Alltag kennenlernen, Erfahrungen von Lernenden und Berufsleuten einholen – der Berufsparcours bietet den Schülerinnen und Schülern der 2. Sekundarklassen jedes Jahr Gelegenheit, sich für die Berufswahl zu rüsten.

Verschiedene Eglisauer Betriebe nahmen die Gelegenheit wahr und öffneten am 17. November 2020 ihre Werkstätten, Ateliers und Läden für die Schülerinnen und Schüler. Diese durften dann gleich anpacken. Bei der Harder Lackierungen GmbH in Tössriederen instruierte Erik Keller, Lernender im 2. Lehrjahr, was die Arbeit als Autolackierer und Carrossier bietet. Marlon, Emerson und Eric trugen Spachtelmasse auf eine Motorhaube auf. Bis diese bereit zum Planschleifen war, mischten sie Farbe und lackierten ein Carrosserieteil in der Spritzkabine. Für Emer- son, der sich für alles rund um Mechanik interessiert, war das ein spannender Einblick. Alex Harder, Geschäftsinhaber, zeigt sich erleichtert, dass er den Berufsparcours in seinem Betrieb trotz Corona-Einschränkungen durchführen konnte: «Es ist wichtig, dass wir den Jungen die Chance geben, einen realisti- schen Einblick in den Beruf zu erhalten. Nur so können wir sie fördern und für unseren Nachwuchs werben.»

Bei Blueme Rosig waren es Luana und Jana, die unter Anleitung von Cornelia Baur Blumengestecke anfertigten. Beide Schülerin- nen sind gerne in der Natur und schätzen es, kreativ zu arbeiten. Sie wollten erfahren, wie ein Arbeitsalltag aussieht, mit welchem Lohn sie rechnen können und – daran waren sie besonders inte- ressiert – welche schulischen und weiteren Anforderungen der Beruf verlangt. Der Berufsparcours bietet genau diese Möglich- keit: «Es ist wichtig, dass sie die Sonnen- und die Schattenseiten unseres Berufes kennenlernen», meint Cornelia Baur.

An der Sekundarschule Eglisau ist der Berufsparcours ein fester Termin in der Agenda der zweiten Sek und ein wichtiger Mei- lenstein in der Berufswahlvorbereitung. Weitere Inhalte für die Schülerinnen und Schüler sind die Auseinandersetzung mit ihren eigenen Wünschen und Möglichkeiten. Dazu kommt das Zusammenstellen der Bewerbungsunterlagen. Für den Schullei- ter Stephan Passerini ist es wichtig, dass die Jugendlichen ihren Blick auf die Berufswelt als Lebenswelt der Erwachsenen öffnen: «Es ist nicht möglich, nur aus einem Buch oder per Video heraus- zufinden, wie ein Betrieb tickt, ein Beruf riecht oder sich anfühlt

– das muss erlebt werden.» Oder wie es der Schüler Marlon in der Werkstatt schon für diesen kurzen Ausflug in die Berufswelt for- mulierte: «Man lernt nie aus.»

  

Text und Bilder: Rob Neuhaus

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